Karlsruher Institut für

Wirschaftforschung

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1. 2008 wurde das Jahr des Konjunkturprogramms. Politiker fast jeder Partei waren von der weltweiten Finanzkrise so überrascht und überfordert , dass sie auf ein Mittel zurückgriffen, das sie selbst jahrzehntelang bekämpft hatten: das Konjunkturprogramm. Die Konjunktur „anschieben“, „ankurbelt“ hieß und heißt es blauäugig. Das Vertrauen der Bürger in die Zukunft, die ja „aus Angst so viel sparen“, müsse wiederhergestellt werden. Politiker, die die Finanzkrise und deren Ursache nicht begriffen haben (weil sie sich mit falschen Erklärungen zufrieden geben), heben also „in ihrer Not“ das Konjunkturprogramm auf den Altar, wo es bislang nur die standhaften Keynes-Anhänger schon immer sehen wollten. Die Vertreter der staatlichen Konjunkturprogramme übersehen vor allem, dass das Geld, das sie in die breite Bevölkerung zu streuen gedenken (Beispiel: „Abwrackprämie“), schon am nächsten Tag in den Kassen unserer Superreichen landet und von dort eben nicht wieder in die breite Volkswirt- schaft zurück gelangt. Wäre es anders, dann würde die breite Bevölkerung schon heute (in dieser Sekunde!) ganz im Sinne von Ludwig Erhard im Schnitt über eine durchschnittliche Geldmenge (rund 25.000 € im Sinne von M1) verfügen! 2. Wer die ein falsches Bild vom Zustand unserer Volkswirtswirtschaft hat und wer deshalb auch die Finanzkrise nicht versteht, der greift leider zu untauglichen Scheinlösungen. Der betreibt weiter eine Politik, die auch den letzten Geldstrom weiter zu den Reichen lenkt, senkt Steuern vor allem zum Vorteil der Reichen (Beispiele: Vermögensteuer, Erbschaftsteuer, Abgeltungssteuer, Umsatzsteuer, eines Tages noch die „Konsumsteuer“) und dreht Schraube der Staatsverschuldung noch eine Umdrehung tiefer in den Morast. An der langfristigen Entwicklung, dass nämlich die breite Bevölkerung immer weniger „breitgeschichtete Massenkaufkraft“ hat und dass deshalb die Binnenkonjunktur immer weiter abnimmt (vor allem, wenn man dies anhand der Geldmenge und der Geldumlaufgeschindigkeit beurteilt), wird sich also nichts ändern. Die Mehrheit glaubt heute (sie will glauben!), mit den Konjunkturprogrammen die Weltwirtschaftskrise abgewendet zu haben. Ein schlimmer Irrtum, der nur unnötig Zeit vergeudet und viele Menschen weiter leiden lässt! Die Weltwirtschaftskrise kommt mit Siebenmeilenstiefeln auf uns zu!
2008 - Das Jahr des Konjunkturprogramms 22.01.2009  
1. 2008 wurde das Jahr des Konjunkturprogramms. Politiker fast jeder Partei waren von der weltweiten Finanzkrise so überrascht und überfordert , dass sie auf ein Mittel zurückgriffen, das sie selbst jahrzehn- telang bekämpft hatten: das Konjunkturprogramm. Die Konjunktur „anschieben“, „ankurbelt“ hieß und heißt es blauäugig. Das Vertrauen der Bürger in die Zukunft, die ja „aus Angst so viel sparen“, müsse wiederherge- stellt werden. Politiker, die die Finanzkrise und deren Ursache nicht begriffen haben (weil sie sich mit fal- schen Erklärungen zufrieden geben), heben also „in ihrer Not“ das Konjunkturprogramm auf den Altar, wo es bislang nur die standhaften Keynes-Anhänger schon immer sehen wollten. Die Vertreter der staatlichen Konjunkturprogramme übersehen vor allem, dass das Geld, das sie in die breite Bevölkerung zu streuen gedenken (Beispiel: „Abwrackprämie“), schon am nächsten Tag in den Kas- sen unserer Superreichen landet und von dort eben nicht wieder in die breite Volkswirtschaft zurück gelangt. Wäre es anders, dann würde die breite Bevöl- kerung schon heute (in dieser Sekunde!) ganz im Sinne von Ludwig Erhard im Schnitt über eine durchschnittliche Geldmenge (rund 25.000 € im Sinne von M1) verfügen! 2. Wer die ein falsches Bild vom Zustand unserer Volkswirtswirtschaft hat und wer deshalb auch die Finanzkrise nicht versteht, der greift leider zu untaugli- chen Scheinlösungen. Der betreibt weiter eine Politik, die auch den letzten Geldstrom weiter zu den Reichen lenkt, senkt Steuern vor allem zum Vorteil der Reichen (Beispiele: Vermögensteuer, Erbschaftsteuer, Abgel- tungssteuer, Umsatzsteuer, eines Tages noch die „Konsumsteuer“) und dreht Schraube der Staatsver- schuldung noch eine Umdrehung tiefer in den Morast. An der langfristigen Entwicklung, dass nämlich die breite Bevölkerung immer weniger „breitgeschichtete Massenkaufkraft“ hat und dass deshalb die Binnenkon- junktur immer weiter abnimmt (vor allem, wenn man dies anhand der Geldmenge und der Geldumlaufge- schindigkeit beurteilt), wird sich also nichts ändern. Die Mehrheit glaubt heute (sie will glauben!), mit den Konjunkturprogrammen die Weltwirtschaftskrise abge- wendet zu haben. Ein schlimmer Irrtum, der nur unnötig Zeit vergeudet und viele Menschen weiter lei- den lässt! Die Weltwirtschaftskrise kommt mit Siebenmeilenstie- feln auf uns zu!
2008 - Das Jahr des Konjunk- turprogramms 22.01.2009  

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