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02.04.2012 (Anmerkungen 01.03.2014 und 31.01.2018)
Immer wieder ist zu hören und zu lesen, in Deutschland wachse die Kluft zwischen Arm und Reich, was eine gewisse Besorgnis signalisiert. So scheint es auch ein Interesse an Fragen wie z.B. "Wie sozial gerecht ist Deutschland?" zu geben. Dennoch ist heutzutage zu diesem Thema eine gewisse Gleichgültigkeit unverkennbar – und zwar gleichermaßen bei der Bevölkerung wie bei unseren Politikern. Der Spruch, "Arme und Reiche hat es schon immer gegeben", ist Legende, gerade so, als wäre eine Kluft zwischen Arm und Reich normal, naturgegeben oder gar gottgewollt.
Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Thema Arm und Reich mag zum Teil aus einer gewissen Resignation entstanden sein. Denn das Thema ist in Deutschland seit Jahrzehnten präsent – und ungelöst. Eine erstaunliche Hilflosigkeit ist zu erkennen, weil die Beseitigung der Armut aus der Gesellschaft unmöglich erscheint und weil gleichzeitig die Belastungsgrenzen des Sozialstaats als erreicht oder gar überschritten angesehen werden. So wird bewusst oder unbewusst nach der Devise verfahren: Lassen die Fakten sich nicht ändern, so ändere man seine Einstellung gegenüber den Fakten! Dass daraus auch wiederum die Neigung resultiert, die Fakten über Arm und Reich und über die Kluft dazwischen zu verharmlosen, ist wohl naheliegend.
Die vorliegende Studie will sich vor diesem Hintergrund mit der Darstellung der Vermögensverteilung in Deutschland in wissenschaftlichen Abhandlungen befassen und die Realitätsnähe in diesen Darstellungen überprüfen. Dabei zeigt sich, dass diese Darstellungen bestenfalls das Prinzip der Ungleichverteilung von Vermögen demonstrieren, aber mit der Realität nicht einmal entfernte Ähnlichkeit haben und somit entscheidend zur Fehlvorstellung in der Öffentlichkeit über die Vermögensverteilung beitragen.
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Abbildung 2
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Abbildung 10
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Vergleicht man Abbildung 10 mit Abbildung 2, so kann man sich kaum des Eindrucks erwehren, dass – mit statistischen und darstellerischen Tricks und/oder mit hingenommenen Mängeln der Datenerhebung – der Öffentlichkeit eine Vermögens- und Wohlstandsverteilung vorgegaukelt wird, die mit der Realität absolut nichts mehr zu tun hat.
Steckt hinter der Darstellung der Vermögensverteilung in Dezilen nur ein gehöriger Realitätsverlust oder politisches Kalkül, etwa um der Öffentlichkeit die Wahrheit zu verschleiern? Wir wissen es nicht.
Von Ludwig Erhards politischem Ziel, das Ressentiment zwischen Arm und Reich zu überwinden, sind wir weiter weg denn je.
Das DIW hat mit seiner neuen Studie “Anhaltend hohe Vermögensungleichheit in Deutschland”, DIW Wochenbericht 9/2014, S. 151 ff, erfreulich reagiert, indem es die Darstellung der Vermögensverteilung von Dezile auf Perzentile verfeinert hat. Das Ergebnis ist eine - auf den ersten Blick leider nicht zu sehende - deutlich stärker ansteigende Verteilungskurve, die freilich immer noch nicht an die Realität heranreicht (der stärkere Anstieg wird indes nur erkennbar, wenn man sich vergegenwärtigt hat, dass die drei rechten Säulengruppen nur 1/10 der X-Achse in Anspruch nehmen dürften):
Dazu 2013 auch Dr. Markus M. Grabka (DIW) in “Reich sein verpflichtet? - Millionäre in Berlin und Brandenburg” ein Film von Eva Demmler und Axel Friedrich bei Min 2:10:
Grabka illustriert die Vermögensverteilung erneut - in SPIEGEL ONLINE “Arm und Reich - Ganz weit auseinander” (Leider ist sein Papierblatt wieder viel zu klein.)
Mehr dazu oben.
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